Nachdem die Magdeburger 1963/64 den ersten großen Pokalerfolg gefeiert haben, konnte die Mannschaft in der darauffolgenden Saison sofort nachlegen. Der FDGB-Pokal ist in der Elbestadt geblieben. Der damalige SC Aufbau hat den Titel im DDR-Cup verteidigt. Wir blicken auf das Finale zurück.
Die Ausgangslage vor der Partie war vergleichbar mit dem Vorjahresfinale gegen Leipzig. Die Magdeburger sind abermals als Außenseiter ins Match gegangen.
SC Aufbau Magdeburg vs. SC Motor Jena 2:1 (0:0)
Der SC Aufbau stand zum damaligen Zeitpunkt auf dem siebenten Tabellenplatz der Oberliga. Die Thüringer waren in der Meisterschaft Zweiter. In den Reihen der Jenenser standen die beiden legendären Ducke-Brüder. Auf der Bank saß der spätere Erfolgs-Nationaltrainer Georg Buschner.
Das Match nahm aber dann einen ganz anderen Verlauf. Jena kam nie ins Spiel. Magdeburg rief ein berauschendes Offensiv-Spektakel ab, vergab aber Chance um Chance. Es kam wie es kommen musste. Mitte der zweiten Halbzeit ging Jena in Führung.
Der SC Aufbau hat das Pokalendspiel in der Schlussphase, wie schon im Jahr zuvor gegen Leipzig, aber noch gedreht. Für die Entscheidung sorgte Günter Hirschmann vom Elfmeter-Punkt. Die erste Bude hatte Joachim Walter gemacht, der schon im Finale gegen Leipzig für den Anschlusstreffer gesorgt hatte.
Interessant ist sicherlich, dass Trainer Ernst Kümmel einige Umstellungen vornahm. Stoßstürmer Hermann Stöcker, der im Vorjahr für den Sieg gesorgt hatte, stand im Mittelfeld auf dem Rasen.
Den DDR-Fußballfunktionären hat der zweite Magdeburger Finalsieg nicht wirklich gepasst.
Der damalige DFV-Vizepräsident Günter Schneider äußerte nach dem FDGB-Pokalfinale damals gegenüber dem Sportecho: „Ich bin enttäuscht von diesem Spiel. Die Jenaer können doch viel mehr. Magdeburg muss man für die Kampfmoral Achtung zollen. Alles in allem war das aber leider keine Werbung für den Fußball.“
Die Fakten zum Match: SC Aufbau Magdeburg vs. SC Motor Jena
- Match: SC Aufbau Magdeburg vs. SC Motor Jena 2:1 (0:0)
- Ort: Friedrich-Ludwig Jahn Sportpark in Berlin am 08. Mai 1965
- Zuschauer: 25.000
- SC Aufbau Magdeburg: Wolfgang Blochwitz – Reiner Wiedemann, Günter Fronzeck, Manfred Zapf – Günter Kubisch, Ingolf Ruhloff – Hermann Stöcker, Günter Hirschmann, Joachim Walter, Wolfgang Seguin, Wilfried Klingbiel – Trainer Ernst Kümmel
- SC Motor Jena: Harald Fritzsche – Dieter Stricksner, Peter Rock, Siegfried Woitzat – Heinz Hergert, Heinz Marx – Rainer Knobloch, Helmut Müller, Peter Ducke, Dieter Lange, Roland Ducke – Trainer Georg Buschner
- Tore: 0:1 Helmut Müller (65.), 1:1 Joachim Walter (82.), 2:1 Günter Hirschmann (89./FE)
Magdeburg 64/65: Der Weg ins Pokalfinale
Der SC Aufbau war in die 2. Pokal-Hauptrunde eingestiegen, mit einem knappen 2:1 Auswärtssieg bei der BSG Wismut Gera. Im Achtelfinale reichte es beim SC Neubrandenburg dann nur zu einem 1:1 Unentschieden. Im Wiederholungsspiel behielten die Magdeburger zu Hause mit 2:0 die Oberhand.
Auch im Viertelfinale war Magdeburg in der Fremde zugange, beim 4:2 Sieg nach Verlängerung beim SC Karl-Marx Stadt. Das identische Ergebnis stand im Halbfinale auf der Anzeigentafel, zu Hause gegen die BSG Wismut Aue.
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