FCM-Historie: Dirk Stahmann – der Libero des 1. FC Magdeburg

Im Rahmen von „Magdeburg international – 50 Jahre Europapokal“ fand am Dienstagabend eine weitere Veranstaltung statt. Im Oli-Kino wurde über die Wendejahre und die letzten Europapokalspiele des 1. FC Magdeburg gesprochen. Anwesend war ein Mann, der die Zeit hautnah erlebt hat – Dirk Stahmann.

Man muss nicht zu hochgreifen. Stahmann ist der beste Libero gewesen, der jeweils beim 1. FCM auf dem Rasen gestanden hat. Noch heute ist der Ex-Spieler dem Club verbunden. Der 65jährige wurde 2009 zum 29. Ehrenmitglied des Vereins ernannt. In der Traditionsmannschaft des 1. FCM schnürt der Libero sogar heute noch ab und an die Töppen. Wir blicken zurück auf die Karriere von Dirk Stahmann.

Treue zum FCM ein Leben lang

Gut, Spielerwechsel waren in der DDR ohnehin eher selten. Trotzdem ist es erwähnenswert. Dirk Stahmann war dem 1. FC Magdeburg ein Leben lang treu. Der alte Haudege hat dem Verein auch in den wilden Wendezeit die Treue gehalten, in der viele andere ehemalige DDR-Oberliga Spieler das schnelle Geld im Westen gesucht haben.

Erster Einsatz im FDGB-Pokal Halbfinale

Stahmann ging seine ersten Fußballschritte beim 1. FC Magdeburg im Jahre 1967. Er durchlief alle Nachwuchsklassen. Im März 1967 wurde erstmals in der Männer-Mannschaft eingesetzt, als 20jähriger im damals FDGB-Pokal Halbfinale gegen den BFC Dynamo.

Beim anschließenden Finalsieg der Magdeburger war Stahmann aber nicht im Aufgebot, ebenso wenig beim Erfolg ein Jahr später. Den einzigen Titel holte sich Dirk Stahmann in seiner Karriere beim Pokalsieg 1983, beim 4:0 gegen den FC Karl-Marx Stadt. Der 1,93 Meter große Innenverteidiger bestritt immerhin 42 von 55 nationalen Pokalspielen des 1. FCM. Dabei erzielte er neun Tore.

In der DDR-Oberliga hat es für Dirk Stahmann nie zu Titelehren gereicht. 1981 und 1990 holte er sich mit dem Team jeweils den dritten Platz. Der Libero kommt auf 278 Einsätze im DDR-Oberhaus, in denen er 33 Mal traf. 1985 übernahm Stahmann die Kapitänsbinde, die der bis zu seinem Karriereende 1994 nicht mehr abgab. Dirk Stahmann spielte nach der Wende für den 1. FCM in der NOFV Oberliga. Sein letztes Spiel bestritt er am 1. Mai 1994 bei damaligen Auswärtssieg der Magdeburg bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC.

Stammplatz in der DDR Nationalmannschaft

Sein erstes A-Nationalmannschaftsspiel bestritt Dirk Stahmann 1982 in Bagdad. Zuvor war der zentrale Verteidiger 1980 mit der DDR-Nachwuchsmannschaft Vize-Europameister geworden. Im A-Team war bis zum Ende dabei. Stahmann stand beim letzten Länderspiel der DDR 1989 in Österreich auf dem Rasen.

Ein Großereignis blieb Dirk Stahmann aufgrund der Politik verwehrt. Er hatte sich mit dem DDR-Olympiateam für die Sommerspiele 1984 in Los Angeles qualifiziert. Aufgrund des Olympia-Boykotts der DDR musste Stahmann die Spiele aber zu Hause am TV-Gerät verfolgen. Für den 1. FC Magdeburg ist Dirk Stahmann in seiner Karriere 21 Mal im Europapokal der Pokalsieger und im UEFA Cup aufgelaufen.

Übrigens: Viele FCM-Anhänger dürften bei Dirk Stahmann ein Auto gekauft haben. Nach seiner aktiven Fußballer-Karriere war der Libero als Verkaufsberater in einem hiesigen Autohaus tätig.

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