Es startet der 1. FC Magdeburg mit dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue in die Mission Klassenerhalt.
Magdeburg l Am Montagnachmittag musste es schnell gehen. Mit aufheulendem Motor rauschte ein Auto auf den Parkplatz der MDCC-Arena. Die TĂŒr sprang auf, Steven Lewerenz stieg aus und sprintete zur TĂŒr. Von der anderen Seite kommend versuchte Manfred Osei Kwadwo ihn noch einzuholen. Es ging um jede Sekunde. SchlieĂlich wollten beide nicht zu spĂ€t kommen, es drohte eine Strafzahlung in die Mannschaftskasse.
Diese Szene passt gut zur Mission Klassenerhalt des FCM. Mit aller Macht will der Verein in dieser Saison die Klasse halten, sei es erst im letzten Augenblick. Vor dem Start in die Rest-RĂŒckrunde am Dienstag um 20.30 Uhr gegen Aue blickt die Volksstimme auf die wichtigsten Themen:
Die Vorbereitung
Der FCM hat es geschafft, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Im Trainingslager in Spanien wirkte es zwischenzeitlich so, als wĂŒrde sich der FCM auf eine neue Saison vorbereiten. âWir wollen die Hinrunde hinter uns lassen und möglichst gleich zu Beginn eine Serie startenâ, sagt Allrounder Marius BĂŒlter.
Die Testspiele
Die Bilanz kann sich sehen lassen. Der FCM verbuchte fĂŒnf Siege â gewann jeweils mit 2:1 gegen die Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig. DemgegenĂŒber steht nur eine Niederlage beim 0:1 in Cottbus. âEs war einfach mal wichtig, wieder ein paar Spiele zu gewinnenâ, betont FCM-KapitĂ€n Christian Beck. Und: âIch bin optimistisch, dass wir diesen RĂŒckenwind in die 2. Liga mitnehmen werden.â
Die Stimmung
Bei allem Druck, unter dem der FCM als Tabellen-17. steht, versucht Trainer Michael Oenning die kommenden Herausforderungen mit einer gewissen Lockerheit anzugehen. âNatĂŒrlich mĂŒssen wir Punkte holen. Wir können diese Punkte aber auch mit einem LĂ€cheln holen. Es ist wichtig, dass wir nicht verkrampfenâ, sagt er.
Diese Einstellung ist ein wohltuender Ausgleich zum manchmal etwas angespannten Fokus, den der Club aufgrund der schwachen Hinrunde zuletzt in der Vorbereitung hatte. Auch Beck sieht es wie der Trainer. âDie Mischung zwischen Fokus und Lockerheit muss stimmen. Das ist bei uns der Fall. Trotzdem weiĂ jeder, worum es gegen Aue geht.â
Die Taktik
Oenning lieĂ in der Vorbereitung hĂ€ufig ein 4-3-3 spielen. Der Trainer hĂ€lt aber grundsĂ€tzlich nichts von starren Grundordnungen. âDie Taktik hĂ€ngt immer vom Gegner und der jeweiligen Situation im Spiel ab. Wir mĂŒssen in der Lage sein, unser System schnell umzustellen. DiesbezĂŒglich haben wir groĂe Fortschritte gemachtâ, versichert der Trainer. Neben dem 4-3-3 hat der FCM zuletzt auch in einem 3-5-2 oder 4-1-4-1 getestet.
Die Startelf
Die Anzeichen verdichten sich, dass Oenning gegen Aue zunĂ€chst vielen Spielern vertrauen wird, die zuletzt in Cottbus und beim 3:2 gegen Zwickau in der Startelf waren. Das wĂŒrde bedeuten, dass mit Jan Kirchhoff nur ein Winter-Neuzugang beginnen könnte. Steven Lewerenz und Timo Perthel sind zwar dicht dran. âSie sind aber auch noch nicht bei hundert Prozentâ, gibt Oenning zu bedenken. Mittelfristig dĂŒrfte an beiden aber kaum ein Weg vorbeifĂŒhren. Der vierte Neue, TorhĂŒter Giorgi Loria, ist momentan Nummer zwei hinter Alexander Brunst. Von einer Stammelf spricht Oenning aber eh nur ungern. âStammspieler gibt es bei mir nicht. Mir gefĂ€llt das Wort LeistungstrĂ€ger besserâ, betont er.
Die Serien
Der FCM ist seit zehn Zweitligaspielen in Folge ohne Sieg, hat zudem noch kein Heimspiel gewonnen. âEs ist eigentlich unglaublich, dass wir in dieser Saison zu Hause noch nicht gewinnen konntenâ, Ă€rgert sich Beck. Aber: Beide Serien kann der Club heute beenden. âWenn wir an die 100 Prozent kommen, kann es fĂŒr jeden Gegner schwer werdenâ, sagt der KapitĂ€n.
Der Rasen
PĂŒnktlich zum Start in die Rest-RĂŒckrunde kann der FCM auf einem nagelneuen Rasen spielen. Der Untergrund wurde Anfang des Jahres ausgetauscht. âEs ist schön und nicht selbstverstĂ€ndlich, dass die Stadt und der Stadionbetreiber so schnell gehandelt haben und das Geld in die Hand genommen habenâ, sagt FCM-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Mario Kallnik.
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