Dennis Erdmann sieht die 2. Bundesliga als Riesenchance – für sich und den 1. FC Magdeburg.

Von
Manuel Holscher

Manuel Holscher
Wesendorf l In der Sommerpause gab Dennis Erdmann über das soziale Netzwerk „Instagram“ fast täglich Updates aus seinem Urlaub, den er in den USA verbrachte. Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die sich oft am Strand zeigten, war er immer beim Lauftraining zu sehen, teilweise sogar bei 37 Grad Celsius. „Das war für mich selber. Ich wollte ein bisschen fitter als die anderen in die Vorbereitung starten. Das hat bisher gut geklappt“, sagt er. „Ich weiß, was das jetzt für eine Chance für jeden Einzelnen und somit auch für mich ist. Ich versuchte, das Bestmögliche an Ehrgeiz reinzulegen, damit ich meine Spiele von Anfang an mache.“

In der vergangenen Saison kam Erdmann, der in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld spielen kann, auf 27 Partien (ein Tor, eine Vorlage). „Es war von uns eine super Saison. Besser hätten wir sie kaum spielen können“, versichert er. „Jetzt habe ich endlich die Chance, in der 2. Bundesliga zu spielen. Früher habe ich den Sprung bei Schalke 04 in die Bundesliga verpasst. Ich bin froh, dass es jetzt geklappt hat, mit dem FCM in der 2. Liga auflaufen zu dürfen.“

Erdmann will den Trainer überzeugen

In Magdeburg zu spielen sei für ihn ein spezielles Erlebnis. „Das ist schon anders als in Paderborn. Dort sind nur 7000 Zuschauer, die Euphorie ist dort bestimmt nicht so groß wie bei uns“, sagt Erdmann.

Bei allem Ehrgeiz ist die Vorbereitungszeit auch für ihn immer wieder grenzwertig. Zwei Zehn-Kilometer-Läufe innerhalb weniger Tage musste die Mannschaft schon hinter sich bringen. „Wenn ich nicht wüsste, dass das Leben als Fußballer in der Saison so geil wäre, dann hätte ich während einer Vorbereitung wahrscheinlich irgendwann mal gesagt, dass ich aufhöre“, sagt er und lacht. „Es sind aber nur sechs Wochen, das kann man schon mal aushalten.“

In dieser Zeit will jeder Spieler FCM-Trainer Jens Härtel davon überzeugen, dass er in die Startelf gehört. Durch die Neuzugänge wurde der Konkurrenzkampf gerade in der Defensive und im Mittelfeld noch mal verschärft. Für Erdmann ist das kein Problem. „Ich habe natürlich den Ehrgeiz zu spielen. Der Konkurrenzkampf belebt das Geschäft. Das ist zwar ein abgedroschener Spruch, es stimmt aber“, betont er. „So wie ich als Typ bin, von meiner Art und Mentalität, weiß ich nicht, ob das sonst noch jemand aufbringen kann, ohne jemanden abwerten zu wollen. Ich glaube schon, dass ich für die Mannschaft wichtig sein werde.“

FCM soll „hart spielen“

Mit Aleksandar Ignjovski wurde ein Spieler vom SC Freiburg verpflichtet, der sich wie Erdmann auch über Zweikämpfe und Einsatz definiert. Der Spieler mit der Rückennummer 13 sieht Ignjovski aber gar nicht als direkten Konkurrenten. „Ich gehe davon aus, dass er Außenverteidiger spielt und nicht in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld“, sagt er. „Meine Teamkollegen sind außerdem nicht meine Feinde, sondern meine Mitspieler.“

Auch wenn der FCM Aufsteiger ist, betont Erdmann, dass sich die Mannschaft in der 2. Bundesliga keinesfalls verstecken muss: „Es gibt mit Hamburg und Köln zwei Favoriten. Ansonsten sind aber viele Teams auf Augenhöhe. Wir wollen schnell den Klassenerhalt sichern, das ist auch die richtige Zielsetzung. Ich mache mir aber nicht in die Hose, nur weil wir eine Liga höher antreten.“ Erdmanns Art zu spielen, den Gegner zu bearbeiten, Zweikämpfe zu suchen und hart zu führen, könnte ihm und dem Verein in dieser Liga entgegenkommen.

„Ich kann mir schon vorstellen, dass viele Gegner damit ein Problem haben, wenn wir hart spielen. Das ist eine große Möglichkeit für uns als Mannschaft und für mich als Spieler. Das habe ich für mich als großes Faustpfand, weil mich viele noch nicht kennen. Ich habe vielleicht 100 Prozent weniger Talent als meine Gegenspieler, dafür habe ich 100 Prozent mehr an Leidenschaft und Mentalität“, sagt er. „Wir müssen uns nicht kleiner machen als wir sind. Aus den ersten drei Spielen gegen St. Pauli, Aue und Ingolstadt können wir durchaus zwei Siege holen.“

Pfiffe sind Motivation

Nachdem sich viele Gegner in der 3. Liga auf die Partie in Magdeburg gefreut hätten, gehe es dem FCM jetzt in der 2. Liga bei Spielen in Hamburg, Köln und Dresden so. „Es wird dann auch mal Pfiffe gegen uns geben. Das motiviert mich extra und hat mir in den vergangenen Jahren in der 3. Liga sogar ein bisschen gefehlt. Darauf freue ich mich jetzt schon“, sagt Erdmann.

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